INFORMATIONEN ZU HILFE BEI HÄUSLICHER GEWALT: IMMER UND BESONDERS JETZT!

In Zeiten der Ausgangssperre ist häusliche Gewalt ein Thema mit besonderem Handlungsbedarf.

Wir haben uns mit einem neuen Hilfsangebot aus Spanien und Frankreich beschäftigt, welches Menschen, die von häuslicher Gewalt betroffen sind, jetzt helfen soll. Im Folgenden stellen wir es euch kurz vor. Wir finden es wichtig, dass die bestehende Gefahr für Frauen* und Kinder und vor allem die fehlenden Hilfsangebote diskutiert werden.
Unsere Forderung ist, dass ein Angebot, wie es in Frankreich und Spanien beschlossen wurde, auch in Deutschland eingeführt wird. Wir bitten euch, uns darin zu unterstützen.
Unter "Downloads" findet ihr außerdem ein von uns erstelltes mehrsprachiges Dokument, das die bisher bestehenden Hilfsangebote für Menschen, die von häuslicher Gewalt betroffen sind, auflistet. Auch hier bitten wir euch, uns bei der Verbreitung des Dokumentes zu helfen. So viel vorab.
In Bezug auf die Corona-Krise werden in der deutschen Medienlandschaft auch die steigenden Fälle von häuslicher Gewalt gegen Frauen* und Kinder thematisiert. Wie erwartet zeigt sich, dass die Hilfsstrukturen, die derzeit bestehen keinen ausreichenden Schutz in der Krisenzeit bieten können. Durch die Ausgangsbeschränkungen ist es den Opfern zum Beispiel schwieriger geworden, sich direkt an Frauenhäuser und/oder vertraute Personen zu wenden, die eingreifen können. Auch die telefonische Beratung oder gar das Rufen der Polizei ist schwierig, wenn sich der Täter im selben Haushalt aufhält. In Frankreich und Spanien wurden jetzt Initiativen zur direkten Hilfe beschlossen. In beiden Staaten gibt es das Codewort „Maske 19“, das Betroffene in Apotheken nennen können. Daraufhin rufen die Apotheker*innen die Polizei.  Die Etablierung des Codewortes in Frankreich und Spanien, zeigt uns, dass es Möglichkeiten gibt alternative Hilfsstrukturen zu beschließen. Wir fordern, dass auch in Deutschland ein Codewort beschlossen wird, damit die von Gewalt betroffenen Menschen sich in der aktuellen Krise Hilfe suchen können. Fraglich bleibt, in wie weit die Polizei die beste Ansprechpartnerin für Fälle häuslicher Gewalt sein kann.  In Fällen von akuter Not und Bedrohung kann das Eingreifen der Polizei und ein damit verbundener Verweis des Täters aus der gemeinsamen Wohnung  lebensrettend sein. Eine ideale Vorstellung wäre jedoch beispielsweise das Codewort mit den lokalen Frauenhäusern und Frauenberatungsstellen zu verbinden. Das würde auch bedeuten, dass die bestehenden Strukturen weiter ausgebaut und staatlich gefördert werden müssen. 
Zudem haben wir festgestellt, dass es schwierig ist die bisher bestehenden Angebote zur Hilfe im Internet in gebündelter Form zu finden. Wir haben ein Dokument erstellt, das mehrere Anlaufstellen zusammenfasst, darunter auch eine Erklärung, wie die Polizei handelt, wenn häusliche Gewalt gemeldet wird, Telefonadressen zur telefonischen Beratung zum Beispiel für Eltern, Betroffene, Kinder, Frauen, Schwangere und Männer, sowie Internetadressen zur Beratung und Aufklärung. Die Zusammenschrift ist in Deutsch, Englisch, Italienisch, Spanisch, Türkisch, Russisch und Arabisch übersetzt, damit möglichst viele Menschen es verstehen können. Es soll als Soforthilfe dienen, als Katalog der verschiedenen Angebote, aus denen Menschen, die häusliche Gewalt erfahren, sich schnell und einfach einen Überblick verschaffen können. Ihr findet unter "Downloads" jeweils drei Dokumenten pro Sprache, eins zur Online-Verbreitung, eins zum Drucken in Farbe und eins zum Drucken in schwarz-weiß.  Bitte helft uns das Dokument zu verbreiten. Analog und Digital: Per E-Mail, auf Facebook, im Supermarkt und Apotheken!

Ein riesiges Dankeschön an alle Helfer*innen!! 
Die arabische & türkische Version folgen so schnell wie möglich. We keep u updated. 

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